Integrative Realschule plus Mainz-Lerchenberg
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PRAXISTAG

Broschüre Praxistag

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Was ist der Praxistag?

Der Praxistag ist ein Langzeitpraktikum für die Schülerinnen und Schüler, die den Abschluss der Berufsreife anstreben. Die Jugendlichen absolvieren einen Praktikumstag in der Woche in einem Betrieb oder in der Verwaltung. An den übrigen vier Tagen findet Unterricht nach Plan in der Schule statt.

 

Was ist das Ziel des Praxistags?

Durch den Praxistag sollen die Schülerinnen und Schüler intensive Erfahrungen im Berufsleben und der Arbeitswelt sammeln. Durch die längere Präsenzzeit im Betrieb können die Jugendlichen zeigen, über welche Fähigkeiten sie verfügen. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass die Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis durch die Teilnahme am Praxistag erleichtert wird.

 

Wie wird die Praxisphase durchgeführt?

Die Vorbereitung auf die Praxisphase findet in der Zeit von Schuljahresbeginn bis zu den Herbstferien im Unterricht statt. Außerdem werden uns außerschulische Partner mit Berufsorientierungsangeboten, wie z. B. Sozialtraining, Berufsknigge oder Verhalten im Betrieb, unterstützen.

Die Praxisphase beginnt mit einem zweiwöchigen Vorpraktikum zum gegenseitigen Kennenlernen und Einführen in die Arbeitsabläufe. Im Anschluss daran beginnt der wöchentliche Praktikumstag (jeweils dienstags). Die Klassenleitung, der Praxistagkoordinator und der Jobfux betreuen die Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit und führen regelmäßige Besuche im Betrieb durch.

Nachbesprechungen der Arbeitstage im Betrieb und weitere Berufsorientierungstrainings durch außerschulische Partner sind ein fester Bestandteil des Unterrichts in der Praxistagklasse in dieser Phase.

 

Wo kann das Praktikum absolviert werden?

Der Praxistag kann in jedem Ausbildungsberuf, der mit dem Abschluss der Berufsreife erlernbar ist, in einem Ausbildungsbetrieb absolviert werden. Die Jugendlichen sollen ihren Praktikumsplatz möglichst selbstständig finden. Wir bitten Sie, Ihr Kind dabei aktiv zu unterstützen. Weitere Hilfe erhalten die Schülerinnen und Schüler durch die Klassenleitung, unseren Jobfux, Herrn Schwab, und die Berufsberaterin der Agentur für Arbeit, Frau Scherb.

 

Wie wird der Praxistag bewertet?

Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren ihren Praxistag im Berufswahlportfolio. Sie erhalten im Unterricht Aufgaben, die an den Praktikumstagen zu erledigen sind. Dies können beispielweise eine Betriebserkundung oder ein Interview mit einem Auszubildenden im Betreib sein.

Diese Leistungen werden dem schuleigenen Wahlpflichtfach „Praxistag“ zugeordnet und im Zeugnis eingetragen.

 

Ist der Übergang in die 10. Klasse möglich?

Der Übergang ist möglich, wenn im Jahreszeugnis der 9. Klasse die Voraussetzungen dazu erfüllt sind. Im 2. Schulhalbjahr werden an einem Nachmittag zusätzliche Stützkurse zur Förderung angeboten.

 

Wie kann mein Kind am Praxistag teilnehmen?

Alle Jugendlichen, die voraussichtlich am Ende des 8. Schuljahrs in eine abschlussbezogene Klasse zur Erlangung der Berufsreife versetzt werden, können sich um einen Platz in der Praxistagklasse bewerben.

Die Bewerbung umfasst ein Anschreiben an die Schule, den Lebenslauf und eine Kopie der Praktikumsbeurteilung. Herr Luft nimmt als Praxistagkoordinator die Bewerbungen entgegen.

 

Kontakt

Es ist uns ein großes Anliegen die Kontakte zu den Betrieben und zu Ihnen intensiv zu pflegen, um die Jugendlichen beim Übergang in die Ausbildung gemeinsam zu beraten. Bitte sprechen Sie uns bei Fragen oder Problemen im Zusammenhang mit dem Praxistag an:

 

Andreas Luft

Robert Schwab

Praxistagkoordinator

Jobfux

0 61 31 / 7 11 38

01 52 / 21 81 10 24

praxistag@rsplus-mainz-lerchenberg.de

r.schwab@caritas-mz.de

Entwicklung der Praxistagklasse

An unserer Schule gab es die erste Praxistagklasse im Schuljahr 2014/2015. Wegen diverser Anlaufschwierigkeiten wurde der gewünschte Effekt,  mehr Schüler in Ausbildung zu bringen, nicht ganz erreicht.

 

Die Bewerbung für den neuen Durchgang im Schuljahr 2015/2016 verlief zunächst schleppend. Beginnen konnten wir mit 4 Schülerinnen und 10 Schülern, im zweiten Halbjahr waren es noch 2 Schülerinnen und 9 Schüler.

 

Erstmalig hatten wir in diesem Schuljahr Schüler mit besonderem pädagogischen Förderbedarf in den Abschlussklassen des Berufsreifezweigs. Für sie war der Praxistag sehr anstrengend.  Persönliche Vorstellung, mangelnder Einsatzwille und reelle Möglichkeit ließen sich nicht in Einklang bringen. Es muss noch stärker mit integrativen Betrieben kooperiert werden und die Schüler müssen die Bereitschaft mitbringen, Alternativen anzunehmen, die ihren Stärken und Fähigkeiten entsprechen. Bei fehlender Bereitschaft wechselten die Schüler in eine „normale“ Berufsreifeabschlussklasse.

 

Durch die intensive Betreuung des Klassenlehrers und Jobfux konnten 64% der Klasse in eine Ausbildung vermittelt werden.

 

Den nachfolgenden Schülern der 8. Klassen unserer Schule schilderten sie an einem speziellen Elternabend und zusätzlich in den einzelnen Klassen ihre Erfahrungen. Ihre Ausführungen über die Praxistagklasse wurden so positiv aufgenommen, dass für das Schuljahr 2016/2017 so viele Anmeldungen vorlagen, dass zwei Praxistagklassen gebildet werden konnten.

 

Aus diesen beiden Klassen konnten 8 Schüler direkt in ihrem Praktikumsbetrieb einen Ausbildungsplatz ergattern, 2 Schülerinnen konnten in ein Langzeitpraktikum mit Option auf einen Ausbildungsvertrag vermittlelt werden. In den regulären Berufsreifeklassen konnte leider nur eine Schülerin in ein Ausbildungsverhältnis übergehen.

 

Im aktuellen Schuljahr 2017/2018 haben wir eine Praxistagklasse mit 17 Schülerinnen und Schülern gebildet.

Wie schildern ehemalige Schüler der Praxistagklasse ihre Eindrücke?

Die Klassengemeinschaft war hervorragend, jeder fühlte sich in der Klasse sehr wohl. Wir hatten das Gefühl, dass unsere Lehrer gerne in der Klasse unterrichteten und unser Klassenlehrer war für uns und unsere Entwicklung das Wichtigste, stets motivierte er uns, beriet uns bei jeglichen Fragen und begleitete uns bei jedem Praxiswunsch. Dankbar sind wir auch unserem Jobfux Herrn Schwab, der unermüdlich mit uns Bewerbungen schrieb, Vorstellungsgespräche und Einstellungstests übte und mit uns Betriebe suchte. Durch den Praxistag wurden wir sehr schnell in den Ausbildungsbetrieb integriert, lernten die Kollegen kennen und  wichtige Arbeitsabläufe. Für uns entfällt die Unsicherheit, wie wird die Ausbildung ablaufen, komme ich mit dem Chef und den Kollegen zurecht, das ist für uns alle ein sehr beruhigendes Gefühl.

 

Unsere Eindrücke und Erlebnisse im Einzelnen:

 

Sebastian:

„Als ich in der Klasse begann, hatte ich ein mulmiges Gefühl. Sicher war ich mir nicht, was ich beruflich machen möchte. Im Kopf hatte ich den KFZ-Mechatroniker, für den Praxistag wählte ich aber den Anlagenmechaniker für Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik bei der Firma Pütz & Lehr. Zunächst dachte ich, das Aufgabengebiet ist viel zu groß, das schaffe ich nie. Doch nach ein paar Wochen, fühlte ich mich im Betrieb sehr wohl und freute mich riesig, als ich den Ausbildungsvertrag zur Unterschrift vorgelegt bekam. Unser Jobfux, Herr Schwab, besprach ihn mit mir, bevor ich unterschrieb. Ich würde mich immer wieder für die Praxistagklasse entscheiden. Der Übergang ins Berufsleben ist für mich nicht mehr beängstigend, ich freue mich auf diesen neuen Lebensabschnitt. Auch ist es für mich kein mulmiges Gefühl das Abschlusszeugnis zu erhalten und mich von der Schule zu verabschieden. Das geht Freunden aus der Parallelklasse, normale Berufsreifeklasse nicht so, denn ihre Zukunft ist durch den mehrheitlichen Wechsel zur Berufsschule eher ungewiss. Nach meinen Erfahrungen kann ich jedem Schüler die Praxistagklasse nur empfehlen.“

 

Marko:

„Ich hatte mich für die Praxistagklasse entschieden, weil ich  KFZ-Mechatroniker werden wollte. Die Arbeit hat mir gefallen, allerdings entschied sich mein Chef bei der Ausbildungsanstellung gegen mich. Mit Unterstützung durch unseren Jobfux Herrn Schwab bewarb ich mich bei mehreren Autohäusern, nahm an Einstellungstests und Bewerbungsgesprächen teil. Dann Bingo, habe ich meinen Arbeitgeber gefunden. Nach einer Praxisprobewoche unterschrieb ich einen Ausbildungsvertrag bei Volvo. Mir geht es wie Sebastian, ich freue mich auf meinen Arbeitsbeginn, Übergang Schule Beruf ist optimal, ich kann diesen Weg nur jedem empfehlen, der wie ich, nie Bock auf Schule hatte und weiß, dass ein Beruf der Lebenswunsch ist.“

 

Saskia:

„Zu Beginn hatte ich in der Klasse ein mulmiges Gefühl, ein Tag pro Woche arbeiten von 9.30 Uhr bis 16 Uhr, vier Tage Schule und weniger Fächer. Zunächst war ich als Kauffrau im Einzelhandel bei Spiele Max, als klar war, dass sie keine Auszubildende nehmen, wechselte ich zu REWE. Leider scheiterte ich an einem Einstellungstest. Letztendlich fand ich einen Ausbildungsplatz als Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk in einer Bäckerei in der Altstadt. Alle waren sehr freundlich zu mir, ich habe mich dort sofort wohl gefühlt und freue mich auf die Ausbildung. Die Praxistagklasse kann ich für Schüler, die nach der neunten Klasse arbeiten gehen wollen, nur empfehlen. Der Übergang zum Berufsleben

wird sehr erleichtert.“

 

Lucie:

„Ich hatte mich für die Praxistagklasse entschieden, weil ich nach Abschluss der Berufsreife eine Ausbildung beginnen wollte. Zunächst schaute ich mir das Berufsfeld der Tierpflegerin im Mainzer Tierheim an. Schnell erkannte ich, dass es für mich das Passende ist. Leider sind Tierheime von Spendengeldern abhängig, so dass völlig offen war, ob ein Ausbildungsplatz angeboten werden würde. Das war mir zu unsicher, deshalb wechselte ich in eine Gärtnerei und versuchte mich als Floristin. Die Arbeit lag mir nicht. Nach langen Beratungsgesprächen mit meinem Klassenlehrer und dem Jobfux wechselte ich zum Friseur. Aber auch in diesem Berufsfeld fühlte ich mich nicht wohl. Also machte ich den Berufswahltest im Internet. Das Ergebnis fiel zugunsten der zahnmedizinischen Fachangestellten aus. Auf diese Idee war ich selbst nicht gekommen. Ich bewarb mich gegen Ende des Schuljahrs in einer Mainzer Praxis und durfte eine Probepraxiswoche absolvieren. Für mich stand danach fest, das möchte ich werden. Meine Chefin war ebenfalls mit meiner Arbeit so zufrieden, dass mir der gewünschte Arbeitsvertrag angeboten wurde. Auf die Tätigkeit nach meiner Schulzeit freue ich mich schon. Das Empfehlenswerte an der Praxisklasse ist, dass man mit großer Unterstützung Berufsfelder ausprobieren kann, um das wirklich Passende für sich zu finden. Ich habe mich von Anfang an in der Klasse sehr wohl gefühlt, obwohl wir nur drei Mädchen waren.“

 

Artan:

„Ich habe das neunte Schuljahr in einer normalen Berufsreifeklasse begonnen. Nach unserem zweiwöchigen Praktikum im Januar stand für mich fest, ich möchte  Anlagenmechaniker für Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik werden. Der Praktikumsbetrieb Klein in Mainz war mit mir so zufrieden, dass mir ein Ausbildungsvertrag angeboten wurde. Um mir den Übergang ins Berufsleben und mein Arbeitsfeld zu erleichtern, erhielt ich die Möglichkeit in die Praxistagklasse zu wechseln. Der Übergang in die andere Klasse war für mich problemlos und mein persönlicher Vorteil war, dass ich das Tätigkeitsfeld vor Ausbildungsbeginn intensiv kennen lernte sowie meine Kollegen und Vorgesetzten. Es ist ein sehr beruhigendes Gefühl im Vorfeld schon zu wissen, was einen nach der Schulzeit erwartet, ich freue mich auf die Ausbildung.“

 

Patrick:

„Ich hatte mich für die Praxistagklasse entschieden, weil ich möglichst viel Berufserfahrung sammeln wollte. Angefangen habe ich in einer Schreinerei, um das Berufsfeld des Tischlers kennen zu lernen. Früh zeigte sich, dass der Betrieb keinen Ausbildungsplatz anbieten würde. Nach ausführlichen Beratungsgesprächen mit dem Jobfux, wechselte ich zum Dachdecker. Die notwendigen Voraussetzungen wie Schwindelfreiheit, Kraft und Ausdauer brachte ich mit. Einen Ausbildungsvertrag in einem Betrieb in Wiesbaden habe ich bereits unterschrieben, ich hoffe aber auf eine Ausbildung in Mainz. Ich empfehle diese Klassenform jedem Schüler, da man nur hier die Möglichkeit bekommt, viel Berufserfahrung zu sammeln. Wenn man einen Ausbildungsvertrag bekommt, kennt man bereits die Arbeitsabläufe und Kollegen, das ist ein beruhigendes und gutes Gefühl.“

Fazit: Praxistagklassen gehört die Zukunft

  • Der Übergang von Schule ins Berufsleben ist fließend.

 

  • Unbegrenzte Möglichkeiten der weiteren Qualifikation: erfolgreiche Berufsausbildung mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0 und in Englisch die Note mit mindestens ausreichend, entspricht der Mittleren Reife. Eine angehängte Meisterausbildung führt zur Anerkennung der Klassenstufe 12 und damit zur Fachhochschulreife und ermöglicht das Studium an Fachhochschulen.

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